Die Klimakonferenz 2021 – COP26

In den letzten Jahren wurde der Klimawandel global zu einem Top-Thema. Aufgrund dessen fand die jährliche Klimakonferenz heuer in Glasgow vom 31. Oktober bis zum 12. November 2021 statt. Die Klimakonferenz, auch Klimagipfel oder COP26 („Conference of  the Parties“) genannt, bringt Vertreter aus beinahe allen Ländern der Welt zusammen, um Maßnahmen zur Erreichung der Klimaziele des Pariser Abkommens und des UN-Rahmeneinkommens über den Klimawandel zu treffen, und zu besprechen wie diese zu erreichen sind.

Die COP26 war die wichtigste Klimakonferenz seit Paris im Jahr 2015! In Paris wurde damals Geschichte geschrieben mit dem Pariser Klimaabkommen, dem jedes vertretene Land zustimmte, um gemeinsam an der Minimierung von CO2 zu arbeiten. Das Pariser Klimaabkommen besagt unter anderem, dass alle fünf Jahre die Länder ehrgeizige Klimaschutzmaßnahmen ergreifen müssen. Dies bedeutet, dass bis 2020 die Länder ihre Pläne zur Emissionsreduzierung, die nationalen Beiträge (NDC) aktualisieren mussten. Die ganze Welt sah deshalb mit einem kritischen Auge und voller Hoffnung und Spannung auf die Vorbereitungen der COP26, die aufgrund der Covid19-Pandemie von 2020 auf 2021 verschoben wurde.

Am 13. November 2021 endete die Klimakonferenz mit der Einigung auf den Glasgow-Klimapakt. Dieser besagt, dass das 1,5°C-Ziel in Sicht bleibt und die Maßnahmen zur Bewältigung der Klimaauswirkungen beschleunigt werden.

„Wir können jetzt glaubwürdig sagen, dass wir 1,5 Grad am Leben erhalten haben. Aber der Puls ist schwach, und er wird nur überleben, wenn wir unsere Versprechen einhalten und unsere Verpflichtungen in rasches Handeln umsetzen. []“ (Alok Sharma, Presidänt der COP26)

In der Präambel des Glasgow-Paktes wird bekräftigt, dass eine nachhaltige Erholung von Covid-19 und eine Solidarität mit den Schwächeren von zentraler Bedeutung für die globalen Bemühungen zur Bewältigung des Klimawandels sind.  Außerdem wurde heuer, anders als bei den vergangenen Klimakonferenzen, erstmals die Wissenschaft vollständig in den Entscheidungsprozess für den Glasgow-Klimapakt miteinbezogen.

Was sind die Ergebnisse der COP26?

  • der Glasgow-Klimapakt (siehe oben und die weiterführenden Links (dt.) hier oder (original, engl). hier)
  • das Glasgow-Sharm el Sheikh-Arbeitsprogramm: Es wurde das zweijährige Glasgow-Sharm el Sheikh-Arbeitsprogramm (the GlaSS) für das globale Anpassungsziel gestartet. Es ermöglicht Maßnahmen zur Verringerung der Anfälligkeit, zur Stärkung der Widerstandsfähigkeit und zur Erhöhung der Fähigkeit der Menschen und des Planeten, sich an die Auswirkungen des Klimawandels anzupassen. Weitere Punkte des GlaSS sind Ermöglichung der vollständigen und nachhaltigen Umsetzung des Pariser Abkommens, Verbesserung der nationalen Planung und Umsetzung von Anpassungsmaßnahmen, Erleichterung der Einrichtung national geeigneter Systeme zur Überwachung von Anpassungsmaßnahmen und Stärkung der Umsetzungsmaßnahmen in Entwicklungsländern.
  • die Forderung an die Vertragsparteien der Industrieländer, ihre Bereitstellung von Klimafinanzierung für die Anpassung an die Vertragsparteien von Entwicklungsländern bis 2025 mindestens zu verdoppeln
  • ein neues 10-Jahres-Glasgow-Arbeitsprogramm für „Action for Climate Empowerment (ACE, dt.: Maßnahmen zur Stärkung des Klimas), das sich auf die Förderung von Klimabildung, Ausbildung, öffentliches Bewusstsein, öffentlichen Zugang zu Informationen und internationale Arbeit konzentriert. Wichtig dabei ist die Anerkennung der Jugend als Teil der nationalen Delegation einzubeziehen.

Zur großen Enttäuschung vieler waren drei der fünf größten CO2-Emittenten weltweit, nämlich China, Russland und die USA, bei der diesjährigen Klimakonferenz nicht anwesend. Hier finden Sie die Statistik zu den Emissionen aus dem Jahre 2020.

Dennoch stand China gemeinsam mit Indien während der Klimakonferenz im Rampenlicht, da die beiden Nationen sich gegen eine Verpflichtung zum Ausstieg aus der Kohleindustrie ausgesprochen haben. Stattdessen wollen sie diese nur „minimieren“. Indien versprach als Gegenleistung die Emissionen bis 2070 auf netto-Null zu senken, die Kohlenstoffemissionen bis 2030, um eine Milliarde Tonnen zu reduzieren und den Anteil erneuerbarer Energien auf 50% zu erhöhen. Diese Versprechungen sind jedoch für viele nur ein Trostpflaster. Indiens Präsident entschuldigte sich in einer Stellungnahme auf der COP26 für diese radikale Entscheidung, nicht aus der Kohleindustrie auszusteigen.