Kirche und Klimaschutz - Schöpfung bewahren

Für Christ:innen ist die Erde eine Schöpfung, die es zu erhalten gilt. Sie wurde uns als Lebensort zur Verfügung gestellt. Schon die ersten Seiten der Genesis sprechen davon, dass die Erschaffung der Erde „gut“ ist. „Gott sah alles an, was er gemacht hatte: Es war sehr gut.“ (Gen 1,31). Die Schöpfung Gottes ist kein Zufallsprodukt. Sie ist gewollt und aus Liebe („creatio ex amore“) erschaffen.

Der Mensch ist Teil der Schöpfung, er steht nicht über ihr, sondern ist ein Teil des Universums. In besonderer Achtung vor der gesamten Umwelt – der Pflanzen, der Tiere, des Wassers, der Luft und der Erde – trägt der Mensch die Sorge für den Fortbestand des Lebens. Franz von Assisi hat auf diesen Aspekt auf besondere Weise hingewiesen: Im „Sonnengesang“ werden die Mitgeschöpfe seine Geschwister (u.a. „Bruder Sonne“ und „Schwester Mond“) genannt.

Papst Franziskus schreibt in seiner Enzyklika Laudato Si "Es gibt nicht zwei Krisen nebeneinander, eine der Umwelt und eine der Gesellschaft, sondern eine einzige und komplexe sozio-ökologische Krise"

Die Worte sind sehr treffend, denn unsere Erde und damit auch die Bewohner:innen sind heute mehr denn je bedroht: Menschengemachter Klimawandel, Abholzung der Regenwälder, Massentierhaltung und Energieverschwendung stehen in einem krassen Widerspruch zur (biblischen) Schöpfungsverantwortung. Die Endlichkeit natürlicher Ressourcen ist spürbar. Die globale Erwärmung und die Emissionen von Treibhausgasen steigen – mit katastrophalen Folgen für Menschen, Gesellschaften, Tiere und die gesamte Schöpfung. Angesichts dieser Entwicklungen engagieren sich die christlichen Kirchen schon seit vielen Jahren für den Erhalt der Schöpfung. 

Erste kirchliche Umweltinitiativen entstanden Anfang der 80-er Jahre. Seit dem Jahr 2000 gibt es die Konferenz diözesaner Umweltbeauftragter, in der Umweltbeauftragte der katholischen und evangelischen Kirche zusammenarbeiten.

Auf Europäischer Ebene arbeiten die kirchlichen Umweltbeauftragten im Europäischen Christlichen Umweltnetzwerk (ECEN) zusammen.