Küche und Ernährung

Ohne Alufolie in der Küche

Die Produktion eines Kilo Alufolie verursacht 9 Kilogramm CO2. Anstelle von Alufolie zum Aufbewahren oder Transportieren von Lebensmittel können Glas- oder Kunststoffgefäße verwendet werden. Für 1-2 Tage lassen sich Essensreste im Kühlschrank gut auch mit einem Teller abdecken. Als Alternative zu Alufolie können auch Bienenwachstücher verwendet werden, die es in vielen Bioläden und Drogerien zu kaufen gibt. Falls Sie doch mal Alufolie brauchen, gibt es in guten Naturkostläden oder Biosupermärkten auch recycelte Alufolie, genauso hygienisch aber mit bis zu 90% weniger Energie hergestellt.

Energiesparender Abwasch

Mit dem Geschirrspüler ist es wasser- und stromsparender als von Hand zu spülen – vor allem, wenn er voll befüllt ist und im Normal- bzw. Sparprogramm läuft. Eine halb volle Maschine benötigt genauso viel Wasser und Energie wie eine volle Maschine. Wenn Sie regelmäßig mit dem Geschirrspüler den Abwasch machen, können Sie auch die Wassertemperatur in der Küche herunterstellen und sparen weitere Energie.

Küchengeräte

Es ist energie-effizient, den Kühlschrank nicht neben Herd, Backofen, Geschirrspüler, Heizung oder Waschmaschine zu stellen und direkte Sonnenwärme zu vermeiden. Überprüfen Sie von Zeit zu Zeit die Dichtung der Kühlschranktür. Bei einem Neukauf sagt die Energieeffizienzklasse aus, wie sparsam ein Gerät in der Nutzung ist.

Klimafreundlich und lecker

Rund zwei Tonnen CO2 pro Person verursachen wir im Durchschnitt jährlich durch unsere Ernährung. Lecker UND klimafreundlich zu essen, ist aber gar nicht so schwer: Saisonale und regionale Zutaten sind meist frisch und schmecken daher besonders gut. Produkte aus biologischem Anbau sind oft von hoher Qualität. Und wer treibhausgasintensive Lebensmittel wie Fleisch und Milchprodukte sparsam einsetzt oder ganz weglässt, muss deshalb nicht auf Geschmack verzichten.

Tierisch gut?

Tierhaltung, Futtermittelanbau und der Verarbeitungsprozess von tierischen Produkten verursachen hohe Emissionen. Obgleich die konventionelle, fleischreiche Ernährung wesentlich zum Klimawandel beiträgt, sind weniger als 10% der Deutschen Vegetarier oder Veganer. Wenn Sie Ihre Ernährung umstellen und tierische Produkte reduzieren oder ganz von Ihrem Speiseplan streichen, dient das dem Klimaschutz. Wenn Sie sich zwar nicht komplett vegetarisch, aber klimafreundlicher ernähren wollen, essen Sie Fisch und Geflügel. Fleisch von Vierbeinern, vor allem von Rind, verursacht durch Haltung/Produktion meist weit mehr Emissionen.

Bei Fisch sollte darauf geachtet werden, dass er nachhaltig gefangen wurde, d.h. das Fischbestände nicht über- und seltene Arten gar nicht mehr gefischt werden. Das Siegel MSC und ASC gibt darüber Auskunft.

Pflanzendrinks fürs Klima

Für einen Liter Kuhmilch wird global gesehen etwa genau so viel CO2 verursacht wie bei der Verbrennung von einem Liter Benzin entsteht. Klimafreundlicher ist Milchersatz, wie beispielsweise Haferdrink, der ca. 70% weniger Treibhausgase als Kuhmilch verursacht. Grundsätzlich tut es dem Klima gut, bei Getreidedrinks darauf zu achten, dass die Zutaten biologisch und aus Europa sind, um transportbedingte Emissionen einzusparen.

Weniger Ei für´s Klima

Pro Hühnerei wird fast die doppelte Menge des Gewichtes als CO2 ausgestoßen. Das liegt unter anderem an der klimaintensiven Herstellung der Futtermittel. Für das Kochen und Backen empfiehlt sich daher ein veganer Ei-Ersatz. Wenn es doch ein Ei sein soll, gibt es in einigen Biomärkten inzwischen auch Mehrzweckeier, bei denen zumindest die Brüderküken nicht geschreddert, sondern für den Fleischmarkt genutzt werden.

Genau gekocht

Beim Kochen wird etwa ein Viertel weniger Energie verbraucht, wenn der Deckel auf dem Topf bleibt. Außerdem kommt nicht zu viel Feuchtigkeit in die Küche, die sich somit nicht zwischen den Fliesen absetzen kann. Und vor dem Kochen zu prüfen, welche Herdplatte genau unter den Topf passt, führt zu noch mehr Energieersparnis. Bei elektrischen Herden empfiehlt sich außerdem, die Nachwärme der Platten effektiv zu nutzen.

Gemüse lässt sich gut dünsten. Wasserdampf ist mindestens so heiß wie kochendes Wasser. Durch Metalleinsätze im Topf lässt es sich so gestalten, dass kein Gemüse direkt im Wasser liegt – dann wird alles gleichzeitig gar und es muss weniger Wasser aufgeheizt werden.

Klimafreundliche Lagerung

Essensreste können meist ein paar Tage im Kühlschrank auf den nächsten Appetit warten oder bis zur kompletten Verwertung eingefroren gelagert werden. Achten Sie darauf, keine noch heißen Gerichte in den Kühlschrank oder das Gefrierfach zu stellen, sondern sie erst auf Zimmertemperatur abkühlen zu lassen - im Herbst/Winter ist auch der Balkon perfekt hierfür!

Effizient und klimaschonend backen

Wenn ungenutzte Backbleche und -formen nicht im Ofen sind, lassen sich beim Backen bis zu 20% Energie sparen. Außerdem lässt sich der Energieverbrauch reduzieren, wenn die Backofentür selten geöffnet wird. Und: Beim Backen mit Pflanzenmargarine statt Butter kann auf 250 g Fett etwa 5,7 Kilogramm CO2 eingespart werden.

Klimafreundliche Schokolade

Dunkle Schokolade verursacht in der Produktion weniger Treibhausgase als Milchschokolade oder weiße Schokolade. Außerdem enthält dunkle Schokolade weniger Zucker, ist also weniger ungesund als helle Schokolade.

Klimafreundlich Lebensmittel kaufen

In vielen Haushalten werden jährlich große Mengen an Lebensmitteln weggeworfen. Das ist schlecht für die Umwelt und den Geldbeutel. Überlegen Sie daher vor dem Einkaufen genau, was Sie wirklich brauchen. Wählen Sie außerdem gezielt aus, was Sie mitnehmen. Viele Produkte haben eine Reise über den halben Globus hinter sich, bevor sie in den Regalen stehen. Solche Transporte verursachen große Mengen an CO2. Greifen Sie daher lieber auf regionale und saisonale Lebensmittel zurück.

In einigen Städten gibt es auch Solidarische Landwirtschaften. Hier wird ein lokaler landwirtschaftlicher Betrieb vorfinanziert und Sie können die regelmäßige Gemüseportion per Fahrrad im nächsten Depot abholen. Zudem können Sie in der Gemeinschaft beim Gemüseanbau und der Ernte helfen.

Lebensmittel wertschätzen

In Supermärkten und Zuhause werden zu häufig Lebensmittel weggeworfen. Um die Lebensmittelverschwendung zu reduzieren, kaufen Sie nur das, was sie wirklich benötigen und testen Sie Produkte, deren Haltbarkeitsdatum bereits abgelaufen ist, ob sie nicht doch noch gut sind.

Konventionelles Palmöl vermeiden

Achten Sie darauf, Produkte ohne konventionelles Palmöl zu kaufen. Palmöl ist nicht nur häufig in Lebensmitteln, sondern auch in Körperpflegeprodukten enthalten. Für die Produktion von konventionellem Palmöl müssen meistens Regenwälder, also natürliche CO2-Senken, weichen.

Umweltfreundlich einkaufen

Versuchen Sie bei Ihren Einkäufen darauf zu achten, möglichst wenig Verpackung zu produzieren. Dies gelingt, wenn Sie zum Abfüllen loser Ware eigene Stofftaschen oder Beutel mitbringen. In einigen Städten gibt es spezielle „Unverpackt-Läden“ und auch einige Biosupermärkte bieten neben Obst und Gemüse lose Ware an.

Papier statt Plastik?

Papiertüten sind seit der Einschränkung des Plastiktütenverkaufs viel populärer geworden. Aber damit die aufwendige Produktion dieser Tüten ausgeglichen werden kann, müssen sie durchschnittlich dreimal öfter als eine herkömmliche Plastiktüte genutzt werden. Das gleiche gilt für einen waschbaren Mehrwegbeutel, eine Jute- oder Stofftasche. Allerdings halten diese meist jahrelang. Deshalb verwenden Sie der Umwelt zu liebe am besten waschbare Stoffbeutel oder z.B. Obst- bzw. Gemüsenetze statt Papier oder Plastik.

Klima to go

Laut Deutscher Umwelthilfe werden stündlich rund 320.000 Becher in Deutschland weggeworfen und damit 2,8 Milliarden im Jahr. Durch die dünne Beschichtung können die Einwegbecher nicht in gutes Recyclingpapier umgearbeitet werden – die meisten werden verbrannt. Recyclingpapier darf aus hygienischen Gründen nicht verwendet werden - daher werden jedes Jahr in Deutschland rund 43.000 Bäume für unseren Becherbedarf gefällt. Genügend Gründe für einen eigenen Becher!

 

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