Nachhaltig reisen – welche Möglichkeiten haben wir?
Reisen sind nach wie vor für ca. 8% der gesamten CO2 Emissionen weltweit verantwortlich und die Tendenz ist steigend. 2/3 dieser Emissionen entfallen auf die Mobilität. Flugreisen sind mit deutlich höheren CO2 Emissionen verbunden als Reisen mit dem Auto. Am allerbesten sind Reisen mit dem Zug oder mit Fernbussen. Natürlich kommt es aber nicht nur auf die An- und Rückreise an, sondern auch darauf, wie man sich am Urlaubsort fortbewegt bzw. in welchen Unterkünften gelebt und welchen Tätigkeiten nachgegangen wird.
Wie also können wir unseren Reisefußabdruck insgesamt geringhalten, uns etwas Gutes tun und gleichzeitig natur-, kultur- und umweltfreundlich reisen?
Hier sind einige wichtige Tipps, die Ihnen bei der Auswahl Ihrer Reise helfen können (adaptiert von WWF Deutschland, GEO, Forum anders reisen, u.a.):
- Treffen Sie eine bewusste Reiseentscheidung – es kann zum Beispiel ein Wander-, Paddel- oder Radfahrurlaub sein, der auch im eigenen Land möglich ist und sehr schön sein kann. Außerdem sind Urlaube dieser Art sehr natur- und umweltfreundlich, entschleunigend, fördern Ihre Gesundheit und lassen Sie in die Umgebung eintauchen.
- Überlegen Sie sich, wie Sie anreisen – ideal wäre eine Anreise per Zug oder Fernbus oder sonst mit dem eigenen PKW. Wenn Sie sich für eine Flugreise entscheiden, wäre ein längerer Aufenthalt vorteilhaft, da damit die Wertschöpfung vor Ort gefördert wird und Sie mehr Erholung genießen. Generell gilt – je länger die Flugreisen, desto länger sollte der Aufenthalt vor Ort sein. Non-stop Flüge sind ebenfalls besser, da Start- und Landeflüge besonders hohe Emissionen verursachen
- Neben der Anreise, ist natürlich auch die Fortbewegung am Urlaubsort wesentlich – Reisen mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist dem Mietauto vorzuziehen und schafft oft schöne Begegnungen mit der lokalen Bevölkerung oder anderen Reisenden, die mit dem eigenen Auto nicht möglich wären. Fahrten mit Jetskis, Inlandsflüge vor Ort oder Hubschrauberflüge verursachen wiederum sehr hohe CO2 Emissionen.
- Übernachtungen in kleinen, inhabergeführten Unterkünften, Homestays o.ä. fördern die lokale Wertschöpfung, weil sie direkter den Menschen vor Ort zugutekommen. Außerdem können Sie auf eine sparsamen Wasser- und Energieverbrauch der Unterkunft achten.
- Wichtig ist auch ein bewusster und achtsamer Umgang mit Natur und Umwelt – z.B. ein whale watching, wo darauf geachtet wird, dass kaum Lärm verursacht wird und genügend Abstand zu den Tieren erhalten bleibt oder auch bei Besuchen von Mangrovenwäldern, Korallenriffen, Wäldern oder anderen Ökosystemen. Hier sind geschulte, lokale Guides und Veranstalter, die auf kleine Gruppen achten zu bevorzugen.
- Da insbesondere Flugreisen teils hohe CO2 Emissionen verursachen, können Sie diese z.B. bei der Klima-Kollekte kompensieren und damit unterstützen Sie Projekte im Globalen Süden in den Bereichen Energieeffizienz und Erneuerbare Energie und setzen sich dabei für die Menschen vor Ort und für Klimagerechtigkeit ein.
- Arbeiten Sie mit nachhaltigen Reiseanbietern – diese erkennen Sie an Zertifikaten und Gütesiegeln wie Travelife, EU Ecolabel, das österreichische Umweltzeichen u.a.
- Weitere gute Quellen für Tipps zu slow travel und nachhaltigem Reisen sind: Forum anders reisen, Fairaway, Slow tourism, Weltweitwandern, etc.
Es gibt sehr viele Möglichkeiten, das eigene Reisen so zu gestalten, dass der Einfluss auf die Atmosphäre sowie Natur und Umwelt so gering wie möglich bleibt und dass das Eintauchen in fremde Kulturen ein wert- und respektvolles Erlebnis für beide Seiten bleibt.
Quellen:
https://www.geo.de/reisen/reisewissen/6825-rtkl-oekologisch-korrekt-gruenes-reisen
https://fairaway.de/reisemagazin/slow-travel
https://natours.de/blog/2023/09/05/wilde-reisen-unberuehrte-natur/
https://www.bildungsreise.org/oekoreisen.html