Engagement der Deutschen Bischofskonferenz und der EKD im Bereich Nachhaltigkeit

Die katholische Kirche möchte im Bereich Nachhaltigkeit, Umwelt- und Klimaschutz mit Beispielgeber sein. Im Jahr 2017 hat sich die Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz mit der Mitverantwortung der Kirche für die Bewahrung der Schöpfung befasst und einen Studienhalbtag zum Thema „Schöpfungsverantwortung nach Laudato siʻ– Umwelt und integrale Entwicklung als Aufgabe der Kirche“ durchgeführt. In der Nacharbeit des Studientages hat eine Arbeitsgruppe konkrete Handlungsempfehlungen zu Ökologie und nachhaltiger Entwicklung für den Bereich der katholischen Kirche in Deutschland formuliert, die die Vollversammlung im September 2018 verabschiedet hat.

Die katholische Kirche in Deutschland will so ihrer Schöpfungsverantwortung gerecht werden. Entsprechend dem Auftrag aus Papst Franziskus Enzyklika Laudato siʻ werden dabei Aspekte des Umweltschutzes und der integralen Entwicklung des Menschen verbunden. Die zehn Handlungsempfehlungen enthalten konkrete, ambitionierte Forderungen und besitzen gleichzeitig die nötige Breite und Offenheit, um den unterschiedlichen Realitäten der 27 deutschen (Erz-)Bistümern Rechnung zu tragen. So weist die Deutsche Bischofskonferenz konkret auf die Möglichkeit hin, unvermeidbare Emissionen über die Klima-Kollekte auszugleichen. Die katholische Kirche unterstützt durch ihr Handeln auch das internationale Engagement für mehr Klimaschutz und ruft die Politik dazu auf, bei der nächsten UN-Klimakonferenz in Kattowitz (Polen) im Dezember 2018 verbindliche Regelungen zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens zu treffen und damit dem Klimawandel entgegenzuwirken.

Auch die EKD möchte in ihrer kirchlichen Praxis noch nachhaltiger werden. Die Kammer der EKD für nachhaltige Entwicklung hat sich mit dem Impulspapier „Geliehen ist der Stern, auf dem wir leben“ mit der Agenda 2030 als Herausforderung für die Kirchen befasst. Die VerfasserInnen des im September 2018 vorgestellten Papiers warnen, dass die Grenzen der Tragfähigkeit der Erde, die den Menschen von Gott geliehen wurde, erreicht sind und dringend umgesteuert werden muss, um sie für kommende Generationen zu erhalten. Anschauliche Praxisbeispiele machen deutlich, was die Gemeinden und Landeskirchen im Bereich der EKD dazu bisher schon geleistet haben und was es noch zu tun gibt.

Die VerfasserInnen beider Papiere fordern, die Mobilität in den kirchlichen Handlungsfeldern klimaschonender zu gestalten und sehen die Kompensation unvermeidbarer Emissionen über die Klima-Kollekte als eine Möglichkeit, einen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. In der Handlungsempfehlung der Deutschen Bischofskonferenz heißt es dazu mit einem direkten Verweis auf die Klima-Kollekte: „Um den CO2-Ausstoß auszugleichen, können zum Beispiel Umweltprojekte mit weltkirchlichen Partnern gefördert oder Kompensationsangebote genutzt werden.“ (vgl. "Schöpfungsverantwortung als kirchlicher Auftrag; Handlungsempfehlungen zu Ökologie und nachhaltiger Entwicklung für die deutschen (Erz-)Diözesen", Seite 4 und 6)

In ihrem Impulspapier weist die Kammer der EKD auf die ökumenisch und international agierende Klima-Kollekte hin, mit deren Hilfe verbleibende CO2-Emissionen kompensiert werden können und deren Mitgesellschafterin die EKD ist (vgl. "Geliehen ist der Stern auf dem wir leben", Seite 66). Weiter heißt es „Eine besonders klimaschädliche Form der Mobilität sind Flugreisen. Daher haben zahlreiche Landeskirchen und Einrichtungen Flugverbote für inner-deutsche Dienstreisen in ihren Reiserichtlinien festgelegt." Folgende Beispielhafte werden im Text genannt: "Brot für die Welt, das Kirchenamt der EKD, Landeskirchen und kirchliche Organisationen wie zum Beispiel das Institut für Kirche und Gesellschaft kompensieren Auslandsdienstreisen über die Klima-Kollekte. Dies ist aber nur ein erster Schritt. Es gilt, die Mobilität in allen kirchlichen Handlungsfeldern klimaschonender zu gestalten“ (vgl. ebd., Seite 69).

Hier finden Sie die die Handlungsempfehlungen der Deutschen Bischofskonferenz und das Impulspapier der Kammer der EKD für nachhaltige Entwicklung: