Klimagerechtigkeit - was geht mich das an? - Highlights der Konferenz

Susan Nanduddu, Leiterin von ACTADE in Uganda und Klimaaktivistin wies in ihrer Keynote auf die Ursachen der Klimaungerechtigkeit hin. Die G20 sind für 75% des globalen Treibhausgasausstoßes verantwortlich während Afrika nur 4% beiträgt. Die Auswirkungen des Klimawandels sind jedoch in Afrika und Uganda aufgrund von Armut, mangelndem Zugang zu Ressourcen, gewaltsamen Konflikten und prekären und klimasensiblen Lebensverhältnissen schon jetzt ungleich stärker in Afrika als im globalen Norden. Sie berichtete auch über die enttäuschenden Ergebnisse der COP27 in Ägypten – die World Bank wurde wieder aufgerufen, den Zugang zu Klimafinanzierung zu vereinfachen und die Finanzierung für Klimaanpassungsmaßnahmen ist nach wie vor viel zu gering. Einzig der loss & damage fund (Fonds für Verluste und Schäden) wurde eingerichtet – die Finanzierungsmodalitäten bleiben jedoch noch offen.

Sie rief dazu auf, die Privilegien vieler im globalen Norden zu nutzen und Afrika zu unterstützen, den Austausch von Erfahrungen zu Klimaanpassung zu intensivieren und unser aller Anstrengungen zur Verringerung von Emissionen schnellstmöglich zu verstärken.

Die Studentin Valerie Peer von Fridays for Future zeigte auf, dass Generationengerechtigkeit ein wesentlicher Aspekt der Klimagerechtigkeit ist, der noch viel zu selten berücksichtigt wird. Positiv merkte sie an, dass im April 2021 der deutsche Verfassungsgerichtshof erstmals in seinem Urteil gegen zu laxe Emissionsreduktionziele des Bundes vorging und urteilte, dass ein zu langsames Senken der THG Emissionen zu Lasten der zukünftigen Generationen gehen würde.

Jesús García Latorre (BMK) berichtete über Erfolge in der internationalen Zusammenarbeit auf lokaler Ebene in Paraguay und Ghana. Menschen, die z.B. durch Sojaplantagen ihre Lebensgrundlagen verloren hatten, wurden dabei unterstützt eigene, nachhaltige Gemüsegärten anzulegen, um das Gemüse dann auf lokalen Märkten verkaufen zu können und sich dadurch ihre Existenz zu sichern. In Projekten direkt mit der lokalen Bevölkerung zu arbeiten führt nicht nur zu mehr Klimagerechtigkeit, sondern ermöglicht Partizipation der Menschen vor Ort und besondere Unterstützung für Frauen und Mädchen.

Klimafinanzierung stand in Zentrum des Vortrags von Anja Appel, die für Martin Krenn einsprang. Obwohl bei wichtigen UN-Klimakonferenzen wie jener in Kopenhagen, Paris und Glasgow Versprechungen für eine erhöhte Finanzierung von z.B. Klimaanpassungsmaßnahmen gemacht wurden, wurden diese wiederholt gebrochen, bzw. sind die Gelder nicht im entsprechenden Ausmaß eingesetzt worden. Österreich möchte sich künftig mit ca. 45 Millionen Euro pro Jahr an internationaler Klimafinanzierung beteiligen bzw. 12, 5 Millionen (2023-2026) für den Verluste und Schäden Fonds zur Verfügung stellen.

Ute Gigler, Koordinatorin der Klima-Kollekte berichtete über die Aufgaben der Klima-Kollekte, die neben Bildungs- und Bewusstseinsarbeit unter anderem auch Carbon Management Beratung und Kompensationsabwicklung umfasst. Die Klima-Kollekte arbeitet nach der Trias Vermeiden-Reduzieren-Kompensieren – es ist daher sehr wichtig, dass alles darangesetzt wird, dass CO2 Emissionen vermieden bzw. reduziert werden. Sie wies darauf hin, dass vorerst unvermeidliche CO2 Emissionen kompensiert werden können. Die Kompensationsprojekte der Klima-Kollekte im globalen Süden tragen dazu bei, direkt vor Ort CO2 Emissionen zu verringern und die Lebensbedingungen der Menschen zu verbessern.

Martina Luger von Horizont 3000 berichtete über das Klima-Kollekte Projekt ‚Effizientes und gesundes Kochen in Masaka, Uganda‘ und zeigte die erfolgreiche Installation effizienter Öfen in einer sehr ländlichen Gegend und wie sehr dadurch die Lebensqualität der lokalen Bevölkerung verbessert wird. Projekte dieser Art tragen zu Klimagerechtigkeit bei, indem unter anderem Gelder aus dem globalen Norden eingesetzt werden, weniger Holz aus lokalen Wäldern abgeholzt werden muss, die Gesundheit von Frauen und Kindern verbessert wird, Jobs und Möglichkeiten geschaffen werden und über 4500 Bäume gepflanzt werden.

Nach den Vorträgen wurde intensiv in kleineren Breakout Sessions anhand von Schlüsselfragen zu den jeweiligen Vortragsthemen diskutiert. Die Ergebnisse wurden auf padlets festgehalten und den Teilnehmenden zur Verfügung gestellt.

Mehr Informationen zur Veranstaltung erhalten Sie hier. Falls Sie Interesse an einer CO2 Bilanzierung haben oder kompensieren wollen, melden Sie sich einfach bei officedontospamme@gowaway.klima-kollekte.at