Fasten für’s Klima: Digitales Fasten

Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie haben uns die digitalen Kommunikationsmöglichkeiten Arbeits- und Privatleben erleichtert. Es ist erfreulich, dass Arbeitsplätze durch eine Verlagerung ins Homeoffice erhalten bleiben und ein Videoanruf bei den Großeltern oder guten Freunden tut in Zeiten von Ausgangsbeschränkungen allen Beteiligten gut, um soziale Isolation zu vermeiden.

Dennoch greifen wir aus Langeweile immer häufiger zum Smartphone oder verbringen unsere Abende vor dem Fernseher und schauen Serien in Dauerschleife. Dass dies nicht unbedingt förderlich für unsere Gesundheit ist, ist vielen bewusst. Dass es aber auch zu hohen COEmissionen führt und daher schlecht für‘s Klima ist weniger. Die notwendigen Rohstoffe und Energie z.B. für Server haben einen großen CO2-Fußabdruck. Zudem geht der Rohstoffabbau für Smartphone, Tablet o.a. mit Ausbeutung, Kinderarbeit und Umweltzerstörung einher.

Tipps für Homeoffice und Büro 

  • Bewahren Sie E-Mails nicht Ewigkeiten im Postfach auf, sondern löschen Sie sie regelmäßig und leeren Sie auch den Papierkorb. Jede E-Mail, die am Server gespeichert ist, verursacht COEmissionen.
  • Verzichten Sie auf das Verschicken unnötiger Bilder und Videos oder versenden Sie diese nur in komprimierter Version.
  • Melden Sie sich von Newslettern ab, die sie nicht benötigen.
  • Auch Videokonferenzen verursachen Emissionen. Je teilnehmende Person variiert der Ausstoß für eine 1-stündige Video-Konferenz je nach Studie zwischen ca. 0,05 kg CO2 bis 60 kg CO2. Neben der Übertragungsqualität trägt auch die Nutzungsenergie des Abspielgerätes zur Klimabilanz bei. Halten Sie Besprechungen daher so kurz wie nötig und schalten Sie die Kamera zwischendurch, wenn möglich, aus.

 

Tipps für Zuhause und Freizeit

Handy, Smartphone & Co

  • Schalten Sie Push-Benachrichtigungen am Handy und automatische Mail-Benachrichtigungen von Facebook oder anderen Seiten aus. Ihr Akku hält dadurch länger und Sie sparen Energie.
  • Hilfreich ist ebenfalls, Ballast abzuwerfen und das Handy zu entrümpeln. Löschen Sie überflüssige Apps und ungenutzte Inhalte, die unnötigen Speicherplatz belegen und Energie verbrauchen.
  • Sie benutzen Ihr Handy als Wecker oder Kalender? Nutzen Sie lieber energiesparende analoge Alternativen wie eine Armbanduhr, Wecker oder einen Taschenkalender. Vieles davon können Sie auch in sehr gutem Zustand gebraucht kaufen und sparen so die Emissionen für eine Neuproduktion.
  • Schaffen Sie eine handyfreie Zone zu Hause: Auch wenn Sie eigentlich kochen oder mit Ihren Liebsten am Tisch sitzen – meistens liegt das Smartphone immer in Reichweite. Genießen Sie Ihre Zeit bewusst und definieren Sie einen festen Platz, auf dem das Handy außer Reichweite liegen kann. 

 

Filme, Musik und Unterhaltung

  • Sie können CO2-Emissionen einsparen, indem Sie beim Streaming den Film mit einer geringeren Auflösung ansehen. Stellen Sie auch die Autoplay-Funktion standardmäßig auf „Aus“, um Daten und damit COzu sparen. 
  • Probieren Sie bewusst Informationen in Büchern oder dem Radio zu finden.
  • Hören Sie mal wieder in Ihre alte CD- oder Schallplattensammlung hinein, statt Musik zu streamen oder versuchen Sie vielleicht sogar selbst ein Musikinstrument zu erlernen.

 

Reparieren statt neu kaufen

  • Verzichten Sie 40 Tage aufs Onlineshopping und freuen Sie sich am Ende über das Ersparte.
  • Technische Geräte länger zu nutzen, schont Ressourcen und das Klima. Ein Computer benötigt 20.000 Liter Wasser in der Herstellung, ein Smartphone ca. 1280 Liter Wasser. Für ihre Produktion müssen wichtige Metalle unter hohem Aufwand und Wassereinsatz aus dem Boden gewaschen werden. Verzichten Sie daher bewusst darauf, ein neues Smartphone oder Laptop zu kaufen, nur weil sie nicht mehr auf dem neuesten Stand sind.
  • Sollte Ihr elektronisches Gerät tatsächlich den Geist aufgeben, erkundigen Sie sich, ob man es noch reparieren kann. Oft kann man Einzelteile wie z.B. einen defekten Akku oder eine zerkratzte Smartphonekamera leicht austauschen und spart dabei Geld und Ressourcen im Vergleich zu einem Neukauf. In manchen Bundesländern gibt es für Reparaturen sogar Förderungen (z.B. Wiener Reparaturbon oder Reparaturbon Oberösterreich).

 

Bewusst verzichten

  • Gönnen Sie Ihrem Geist und Ihren Augen eine Auszeit von der virtuellen Reizüberflutung und schalten Sie das Handy und den Fernseher zwischendurch auch einmal aus. Ein Spaziergang in der frischen Luft tut zu jeder Jahreszeit gut und ein gutes Buch tröstet über so manchen Abend im Lockdown hinweg. Fortgeschrittene können auch einen Tag in der Woche definieren, an dem sie komplett offline sind.

 

Sie haben während der Corona-Pandemie mehr Energie für digitale Geräte verbraucht als üblich?

Berechnen Sie die dadurch verursachten CO2 Emissionen mithilfe Ihrer Stromabrechnung über unseren kostenlosen CO2 Rechner und gleichen Sie sie über unsere Klimaschutzprojekte aus.

Gerne unterstützen wir Sie auch bei spezifischen Anfragen z.B. bei der Berechnung von größeren Online-Veranstaltungen. Je mehr Informationen Sie uns über die Begebenheiten und Rahmenbedingungen Ihrer Online-Veranstaltung übermitteln, desto genauer können wir die Menge an CO2-Emissionen für Sie berechnen. Wir arbeiten beständig daran, diese Kalkulation zu verbessern und so die Bilanzierung zu verfeinern. Rückfragen beantworten wir gerne per Email unter officedontospamme@gowaway.klima-kollekte.at

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