Energieeffiziente Kochherde in Uganda

Situation in der ländlichen Region von Uganda

In Uganda stellt Holz die wichtigste Energiequelle dar. Ein Großteil der Haushalte in ruralen Gebieten kocht mit Feuerholz. Mit dem steigenden Bevölkerungswachstum in Uganda geht auch eine erhöhte Nachfrage nach Ressourcen einher und die Abholzung schreitet weiter voran. Dabei wird durch Waldrodung nicht nur die sozio-ökonomischen Funktionen des Lebensraumes „Wald“ bedroht, sondern auch der Klimawandel verstärkt und maßgeblich zum anthropogener Treibhausgaseffekt beigetragen. Zudem sind die traditionellen, offenen Kochstellen nicht nur ineffizient, sondern führen häufig zu Atemwegserkrankungen. Da Frauen und Kindern meistens das Kochen übernehmen, haben vor allem sie mit schweren Folgen für die Gesundheit zu kämpfen.

Um auch in der Zukunft, die wachsende Nachfrage nach einer Energiequelle zu bedienen, ohne dabei die Abholzung voran zu treiben, wurde das Projekt „energieeffiziente Kochherde in der Region Masaka, Uganda“ ins Leben gerufen. Die energieeffizienten Kochherde reduzieren den Verbrauch von Brennholz. Um eine nachhaltige Ressourcennutzung in Uganda zu erreichen, hat HORIZONT3000, Gesellschafterhaus der Klima-Kollekte, zusammen mit der Partnerorganisation Caritas MADDO das Klimaschutzprojekt in der Region Masaka implementiert.

Das Projekt verfolgt einen mehrdimensionalen Ansatz, bei dem neben der Einsparung von CO2-Emissionen, auch der Aufbau zukunftsfähiger lokaler Strukturen sowie Schaffung nachhaltiger Einkommensmöglichkeiten und damit eine Überwindung der materiellen Armut ermöglicht wird.

Vorteile der Kochherde

Den Frauen steht die eingesparte Zeit für andere wichtige Tätigkeiten zur Verfügung und das Haushaltsbudget wird merkbar entlastet. Des Weiteren werden die energiesparenden Herde lokal produziert und gewartet. Dadurch schafft das Projekt Arbeitsplätze und stärkt zusätzlich die lokalen Wirtschaftskreisläufe. Damit trägt das Projekt neben Klimaschutz auch zum gesellschaftlichen Wohlergehen bei. Neben den Vorteilen für Gesundheit, Zeit- und Familienbudget, werden mit der lokalen Bevölkerung Tools erarbeitet und Mechanismen geschaffen, wie z.B. der Aufbau eines Carbon Teams, dass die erfolgreiche Projektdurchführung begleitet.

Um eine Veränderung auf lokaler Ebene zu erreichen, werden in dem Projekt lokale Stakeholder:innen eingebunden. Die Herde wurden zum einen extern von CREEC, einem im Uganda ansässigen Unternehmen, überprüft und zum anderen werden sie jetzt durch 25 Familien ca. 2 Monate lang auf ihre Akzeptanz getestet. Die Haushalte können ihre Bedürfnisse und Kochgewohnheiten in die Auswahl der Herde einfließen lassen und Endnutzer:innen die Qualität der Kochherde einschätzen. So findet partizipativ und auf Augenhöhe eine Beurteilung der Nutzbarkeit sowie Akzeptanz des ausgewählten Kochherds statt. Ab September 2020 erfolgt die Installierung von ca. 1.500 energieeffizienten Kochherden bei interessierten Familien im ländlichen Raum der Region. Ein Herd spart bis zu 5 t CO2 und 63% Feuerholz pro Jahr ein.

Aktuelles:

Bis Ende Juni 2021 wurden trotz erheblicher Limitationen durch die COVID-19 Maßnahmen knapp 400 Herde installiert, weitere 600 interessierte Kund:innen sind bereits registriert. Die neuen Herdbesitzer:innen sind sehr begeistert von der Benutzer:innenfreundlichkeit der Herde und der massiven Reduktion an verbrauchtem Brennholz und dem viel geringeren Zeitaufwand beim Kochen. Ausschliesslich alle loben die Rauchfreiheit ihrer Küchen.

Zu Anfang August 2021 wurde ein Design Change vom Fachauschuss der Klima-Kollekte bewilligt, der es erlaubt, das Projekt auf zwei weitere Bezirke auszuweiten, in denen großes Interesse an den Herden besteht. Die Gesamtanzahl der geplanten Herde wird sich dadurch nicht verändern, vielmehr versucht Caritas MADDO das Kund:innenpotential zu nutzen und im Verkauf der Öfen ein wenig aufzuholen.   

 

Projektland

Uganda, Uganda

Projektart

Energieeffizienz

Beitrag zu den SDG

Unser Partner

Unsere Partnerorganisation Caritas MADDO (MASAKA DIOCESAN DEVELOPMENT ORGANISATION) bietet soziale Dienste und Entwicklungsarbeit in der Diözese Masaka an. Es gibt 49 Entwicklungskomitees in den Pfarreien der Diözese, die die MADDO-Aktivitäten koordinieren. Zusätzlich sind die Haushalte sind in Gruppen organisiert.

Caritas MADDO arbeitet in den Bereichen soziale Entwicklung, Finanzen, Sozialarbeit, Landwirtschaft, Gesundheit, Wasser und Abwasser im Einklang mit der ländlichen Entwicklung.

Weitere Infos unter https://caritasmaddo.org/