energieeffiziente Öfen in Kagera, Tansania
Situation in der ländlichen Region und Projektaufbau in Tansania
Kagera hat gut zwei Millionen Einwohner:innen, die meisten davon leben von kleinbäuerlichen Aktivitäten oder Fischerei. 90% der Haushalte in der Region sind auf Feuerholz oder Holzkohle als Hauptenergiequellen für das Kochen angewiesen. Mit den offenen Feuerstellen gehen nicht nur Waldrodung und starke Rauchemissionen einher, die gesundheitsschädlich sind, sondern auch ein großer Teil des Einkommens muss für den Kauf von Holzkohle ausgegeben werden.
Die Kagera Coffee Union (KCU), Projektpartnerin von MISEREOR, begann ihre Initiative der energieeffizienten Kocher nachdem ein ähnliches Projekt in dem Nachbarland Malawi ein großer Erfolg war. Expert:innen aus Malawi bilden jetzt sowohl in der Herstellung als auch der effektiven Nutzung der Kocher aus. Im Rahmen des Projekts sollen 550 energieeffiziente Kocher hergestellt und für geringe Preise an die Familien verkauft werden. Haushalte, die die Kocher in Anspruch nehmen, werden von der KCU geschult und im Laufe der Nutzung weiterhin betreut. Da die ansässigen Kleinbäuer:innen bisher am häufigsten Brennholz als Energiequelle zum Kochen nutzen, tragen die Öfen direkt dazu bei, den Feuerholzverbrauch zu reduzieren und die natürlichen CO2 Senkenfunktion des Waldes zu erhalten.
Projektstatus
Die energieeffizienten Kocher wurden erfolgreich von zwei kleinbäuerlichen Gemeinschaften (Bujugo und Buhendangabo) hergestellt und getestet, sodass aktuell die Verteilung der Kocher erfolgt. Insgesamt werden rund 550 Kocher hergestellt und ausgegeben. Unter Aufsicht des Umweltbeauftragten der KCU wird sichergestellt, dass die gesteckten Ziele erreicht werden und die Öfen tatsächlich zum Klimaschutz beitragen.
Für die Mitglieder von Bujugo und Buhendangabo fand im August 2019 eine Schulung statt, in der es um die Vorstellung der Projektziele und die Herstellung der Öfen ging. Neben den theoretischen Rahmenbedingungen, wie der erforderlichen Ausrüstung, dem Arbeitsplatz und dem zu verwendeten Ton, lernten sie auch die praktische Herstellung der Öfen kennen.
Dabei beteiligten sich die Teilnehmenden aktiv an jedem Arbeitsschritt: Nach der Sammlung, Prüfung und dem Transport der Bodenproben des ausgewählten Tons wurde der Brennofen für den Ofenbrand bestückt um im Anschluss die Kochherde zu formen und zu trocknen. Im letzten Schritt überprüften die Mitarbeitenden von KCU zusammen mit den Teilnehmenden der Schulung die neu gefertigten Öfen auf die Qualität - und befanden sie für gut.
Die Öfen bringen folgende Vorteile mit sich:
- Die zubereiteten Mahlzeiten haben eine schnellere Garzeit Die Öfen sind mind. 20% effizienter und energiesparender als herkömmliche offene Kochstellen
- Während der Nutzung entsteht weniger Rauch und weniger Asche
- Für die Familien besteht eine geringere Verbrennungsgefahr
- Für die Befeuerung können zahlreiche alternative Kraftstoffquellen verwenden werden, z. B. Maiskolben
- Männer und Frauen sind motiviert, zu kochen
- Die Öfen haben eine Lebensdauer von vier Jahren und sind danach bei Interesse ersetzbar
- Der Gesundheitszustand der NutzerInnen ist verbessert
- Durch den verminderten Zukauf von Brennholz haben die Familien mehr Zeit und Geld für sich.
- Die Ausbildung in der Herstellung des Ofens schafft neue Kompetenzen bei den Gemeindemitgliedern
- Klimaschutz und gesellschaftliches Wohlergehen
Stand: Januar 2020
Catherine Gimbika KCU informiert über die Auswirkungen des Klimawandels
"Lasst uns nun gemeinsam einen Beitrag zu Umweltaktivitäten leisten, indem wir Initiativen zur Reduzierung von Kohlendioxid unterstützen und unsere Mutter Erde besser und nachhaltiger erhalten."
Catherine Gimbika, Kagera Coffee Union (KCU)
Projektland
Tansania, Tansania
Projektart
Energieeffizienz
Beitrag zu den SDG
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Unser Partner
Das Projekt in Tansania wird mit unseren Partnerorganisationen GEPA (Gesellschaft zur Förderung der Partnerschaft mit der Dritten Welt mbH) und El Puente in Kooperation mit ihrem Handelspartner für Kaffee, dem Dachverband Kagera Coffee Union (KCU), durchgeführt. Vor Ort werden die Bauer:innen von landwirtschaftlichen Berater:innen der KCU gefördert und vor allem in technischen Fragen beraten.
Weitere Infos unter https://www.gepa.de/produzenten/partner/kcu.html sowie https://kcu.or.tz/