erneuerbare Energien mit Biogas in Anantapur, Indien

Situation in der südindischen Region Anantapur

Der Distrikt Anantapur in Südindien hat wenig Waldfläche und gilt als stark dürregefährdet. Die voranschreitende Abholzung trägt dazu bei, dass die Trockenheit weiter zunimmt. Da 98 % der lokalen ländlichen Bevölkerung auf Lehm-Öfen, die mit Holz befeuert werden, kochen, kann der Abholzung kaum entgegengewirkt werden. Frauen verbringen oft Stunden mit dem Sammeln von Brennholz. Die Strecken sind weit und das Holz ist schwer. Die Gesundheit der Frauen, ist dabei nicht nur durch die schwere Last gefährdet. Während des Kochens mit Brennholz entsteht zudem schädlicher Rauch, der weitere Gesundheitsgefahren, wie Atemwegserkrankungen, in sich birgt. Fast 90% der Biomasse, die pro Familie und Jahr zum Kochen und Erhitzen von Wasser im Distrikt verwendet werden, sind nicht erneuerbar. Die natürlichen Ressourcen des Landes sind nahezu aufgebraucht.

Vorteile der Biogasanlagen für Frauen und Kinder

Da gerade die arme Bevölkerung unter den schwindenden Holz Ressourcen des Landes leidet, implementierte die Organisation Social Education and Development Society (SEDS), Projektpartnerin von Brot für die Welt, ein Biogas-Projekt in 121 Dörfern des Distrikts Anantapur. Die Nutzung von Biogas anstelle der traditionellen Lehmöfen, hilft dabei, die Abholzung zu verringern und die natürlichen Ressourcen zu schützen. Familien sind nun nicht mehr auf das knapper werdende Brennholz angewiesen. Für Frauen und Kinder entfallen so die Belastung und der Zeitaufwand, Feuerholz sammeln zu müssen. Da Biogas dreimal so viel Hitze wie Brennholz entwickelt, verkürzt sich zusätzlich die Dauer für die Essenszubereitung. So bleibt mehr Zeit zum Bewirtschaften der Felder und Kinder haben mehr Zeit für Schulaufgaben. Da es in den Haushalten keine offenen Feuerstellen mehr gibt, verbessert sich die Luftqualität in den Häusern, was insbesondere der Gesundheit von Frauen zu Gute kommt.

Klimaschutz durch Biogas für die ländliche Bevölkerung in Anantapur

Insgesamt wurden 5.000 Biogasanlagen für Haushalte mit Viehbesitz gebaut. Die rund 2m³ großen Anlagen werden vor Ort aus lokalem Material gefertigt und mit organischen Abfallprodukten wie Kuhdung gefüllt. Durch Vergärungsprozesse der Abfallprodukte innerhalb der Biogasanlage wird Biogas gewonnen. Das leichte Gas steigt nach oben in den Gasraum, wird gespeichert und bei Abruf von dort zu den Familien in die Küche geleitet. Das entstandene Biogas wird in den Haushalten zum Kochen und zum Erhitzen von Wasser genutzt. Der Bau der 5.000 Biogasanlagen trägt zur nachhaltigen Entwicklung der Region bei und hilft, klimaschädliche Emissionen zu reduzieren. Im Jahr 2020 wurden bereits 12,786 tCO2e, sowie 10,819 tCO2e im Jahr 2021 eingespart.

Weitere Pluspunkte des Klimaschutzprojektes: Als Nebenprodukt der Biogasanlagen fällt nährstoffreicher Dünger an, den die Familien für die Bewirtschaftung der Felder nutzen. Zusätzlich schafft der Bau und die Wartung der Anlagen Arbeitsplätze im ländlichen Raum, die zu einer Stärkung der regionalen Entwicklung beitragen. Insgesamt trägt das Klimaschutzprojekt so zum sozialen, ökologischen, wirtschaftlichen und technologischen Fortschritt der Region bei.

Im Gold Standard Register können Sie die stillgelegten Zertifikate transparent einsehen und erhalten einen Überblick über die Klima- und Entwicklungswirkungen des zertifizierten Projekts: https://registry.goldstandard.org/projects/details/1156

Projektland

Indien

Projektart

erneuerbare Energien

Beitrag zu den SDG

Unsere Partnerorganisation

Die Gesellschaft für soziale Bildung und Entwicklung (SEDS) ist eine Nichtregierungsorganisation, die seit über 30 Jahren in der Nähe der Stadt Penukonda im Bundesstatt Andhra Pradesh, Indien aktiv an der sozialen Veränderung von Initiativen und der ländlichen Entwicklung beteiligt ist.

www.sedsngo.org