energieeffiziente Kochstellen in Kenia

Gesundheitsschäden und Abholzung in Kenia

Das Projekt, das den Bau effizienter Kochherde zur Ersetzung ineffizienter Dreisteinfeuer in ländlichen Gemeinden in den Countys Nyeri, Kitui, Machakos und Laikipia in Kenia umfasst, ist eine direkte Antwort auf die Gesundheitsschäden und Umweltprobleme, die durch die Nutzung traditioneller Kochmethoden entstehen. Insbesondere im Distrikt Kitui, östlich von Nairobi, leiden 86% der Bevölkerung in ländlichen Gebieten unter den negativen Auswirkungen der offenen Feuerstellen. Diese verursachen nicht nur Atemwegserkrankungen und schwere Verbrennungen, sondern tragen auch zur Entwaldung bei, was die Bodenfruchtbarkeit mindert und die Lebensgrundlagen der lokalen Familien bedroht. Der hohe Feuerholzverbrauch stellt insbesondere für Frauen und Kinder eine enorme Arbeitsbelastung dar und hat dazu geführt, dass der Waldbestand in Kenia auf nur noch 1,7% der Gesamtfläche geschrumpft ist. 

Caritas Kitui, Partnerorganisation des Schweizer Hilfswerks Fastenaktion, hat das Projekt initiiert, um diesen Herausforderungen entgegenzuwirken und gleichzeitig einen Beitrag zur Emissionsminderung und zum Klimaschutz zu leisten. Die Umstellung auf effiziente Kochherde ermöglicht nicht nur Einsparungen bei nachhaltig geerntetem Brennholz, sondern reduziert auch die Treibhausgasemissionen aus dem Verbrauch thermischer Energie. Das Projekt wird von Fastenaktion, einer gemeinnützigen Stiftung nach schweizerischem Recht, überwacht und von lokalen Partnerorganisationen umgesetzt.

Vorteile der energieeffizienten Kochstellen

Das Projekt installiert effiziente Kochherde in Haushalten, die derzeit offene Dreisteinfeuer zum Kochen verwenden. Die für das Projekt verwendete Technologie ist ein Raketenherd aus Ziegelsteinen, der vor Ort mit lokalen Ziegeln, Schlamm, Wasser, Zement und Sand hergestellt wird. Der Bau erfolgt vor Ort, und die Materialien werden in der Nähe der Haushalte bezogen. Der Herd wird fest in den Haushalten installiert. Durch das Kochen auf den holzsparenden Öfen sparen die beteiligten Familien in Kitui CO2-Emissionen ein und halbieren ihren Holzverbrauch. So wird der Abholzung entgegengewirkt, der Aufwand für die Brennholzsuche reduziert und Frauen können die neu gewonnene Zeit ihren Kindern widmen oder gemeinsam mit ihren Familien nahegelegene Felder bewirtschaften. Die gesundheitsschädlichen Rußpartikel werde reduziert und die Menschen profitieren von der verbesserten Luftqualität in den Häusern. So wird das Risiko von Atemwegserkrankungen und Unfällen am Feuer verringert. Aber auch der Haushaltskasse kommen die festinstallierten Kochstellen zugute. Familien sparen im Schnitt 35 USD jährlich für Brennholz.

Kleinbäuerin Agnes Gathigia aus dem Dorf Thegu bestätigt: „Der neue Ofen benötigt deutlich weniger Feuerholz und ich habe deshalb weniger Ausgaben. Der Ofen ist sicherer, strahlt eine angenehme Wärme aus und der beißende Rauch ist weg.“

Arbeitsplätze für die lokale Bevölkerung

Ein weiterer positiver Effekt sind die Arbeitsplätze, die durch den Bau und den Erhalt der neuen Kochstellen geschaffen werden. In den ländlichen Regionen von Kitui bildet Caritas Kitui Handwerker:innen im Bau und Unterhalt von energieeffizienten Kochstellen aus. Diese werden größtenteils aus Materialien hergestellt, die vor Ort vorhanden sind, wie lokal gebrannte Ziegelsteine, Sand und Schotter. Im Jahr 2020 haben sie 4975 Öfen zusammen mit Caritas Kitui gebaut. Mehr als drei Mal so viel wie der Durchschnitt der letzten sechs Jahre (siehe Projektupdate Corona).

In diesem Beitrag berichtet Mary Mulinge von ihrer Arbeit als Ofenbauerinnen:
https://www.youtube.com/watch?v=sNVEnsXp7sk

Im Zeitraum von Januar 2018 bis Ende Dezember 2020 wurden mit den energieeffizienten Kochstellen 54,524 tCO2e eingespart.

Im Gold Standard Register können Sie die stillgelegten Zertifikate transparent einsehen und erhalten einen Überblick über die Klima- und Entwicklungswirkungen des zertifizierten Projekts: https://registry.goldstandard.org/projects/details/363

 

 

 

 

Kurzvideo aus dem Projekt

Projektland

Kenia

Projektart

Energieeffizienz

Beitrag zu den SDG

Unsere Partnerorganisation

Fastenaktion ist das Hilfswerk der Katholikinnen und Katholiken in der Schweiz. Es setzt sich ein für benachteiligte Menschen – für eine gerechtere Welt und die Überwindung von Hunger und Armut. Mit ihrer Programm- und Projektarbeit setzt Fastenaktion auf langfristige Beziehungen mit Organisationen vor Ort wie z.B. Caritas Kitui in Kenia.

http://caritaskitui.org/