Energieeffiziente Kochstellen in Andhra Pradesh, Indien
Zweck dieses Projektvorhabens ist es, den Verbrauch nicht-erneuerbarer Brennholz durch die Implementierung von verbesserten Kochherden (ICS) zu reduzieren und saubere Trinkwasserlösungen wie nullenergiebetriebene Wasserfilter für den Gebrauch am Punkt der Anwendung durch Bio-Sandfilter bereitzustellen. Das Projekt verringert die Mühsal insbesondere für Frauen und Kinder der Adivasi-Gemeinschaften beim Sammeln von Brennholz und reduziert damit die Gesundheitsrisiken durch verschmutzte Luft in den Kochräumen. Das Projekt ist ein Gold Standard (GS) VER-Projekt im kleinen Maßstab. Es wird in acht Mandals in Paderu, Peddabaylu, Hukumpeta und Koyyuru Mandals des Distrikts Vishakhapatnam und in Addateegala, Gangavaram, Rajavamangi und Y. Ramavaram Mandals des Distrikts East Godavari umgesetzt.
Das LAYA-Ressourcenzentrum ist eine Nichtregierungsorganisation, die seit mehr als 32 Jahren für das Wohl der Stammesvölker in den Distrikten Vishakhapatnam und East Godavari arbeitet. LAYA hat die ICS-Technologie in Gemeinschaften eingeführt und hilft durch dieses Projektvorhaben den Adivasi-Gemeinschaften, die Walddegradierung sowie die Klimawandelprobleme in der Region anzugehen. LAYA hat SARALA verbesserte Kochherde an 6.339 Haushalte in dieser Region durch Vorfinanzierung von Emissionsminderungen verteilt. Die Vorfinanzierung wurde durch unser Gesellschafterhause Misereor getragen. LAYA konnte aufgrund fehlender finanzieller Verfügbarkeit keine Bio-Sandfilter installieren.
Das Projektvorhaben besteht in der Verteilung von verbesserten Kochherden (ICS) und nullenergiebetriebenen Wasserfiltern für Haushalte in den Stammesregionen des Distrikts Vishakhapatnam und des Distrikts East Godavari in Andhra Pradesh, Indien.
Die verbesserten Kochherde sind effizienter als die herkömmlichen Kochherde. Aufgrund der höheren Effizienz reduzieren die verbesserten Kochherde den Verbrauch nicht-erneuerbarer Biomasse beim Kochen und Vermeiden damit die damit verbundenen CO2-Emissionen aus der Nutzung nicht-erneuerbarer Biomasse.
Verbesserung der Lebensgrundlagen
Um den Erhalt ihrer Lebensgrundlagen zu sichern, unterstützt LAYA, Partnerorganisation von Brot für die Welt, die indigene Gemeinschaft. In der Vorbereitung des Klimaschutzprojektes konsultierten LAYA-Mitarbeitende die Adivasi-Frauen im Distrikt Visakhapatnam des Bundesstaats Andhra Pradesh (Ostküste Indiens), um mehr über ihren Zugang zu Energie und das Potential von gemeindenahen und nachhaltigen Lösungen zu erfahren. Dabei stellte sich heraus, dass die Frauen auf Herden kochen, die mit Holz befeuert werden und von denen eine enorme Hitze und starke Rauchbelastungen ausgehen. Da die Waldfläche im Distrikt immer weiter abnimmt, ist auch das Sammeln von Holz mühseliger geworden. Die Frauen müssen immer weitere Wege zurücklegen. Zudem widerspricht die fortschreitende Entwaldung der naturnahen Identität der Adivasi. Hier setzt das Klimaschutzprojekt von LAYA an: In Zusammenarbeit mit der Organisation fertigten die Adivasi in Visakhapatnam in 127 Dörfern des Distrikts bis Ende 2018 insgesamt 4.693 ICS-Öfen an, die in Betrieb genommen wurden und überwacht werden. Diese energieeffizienten Kochstellen verbessern die Lebensgrundlagen der dort lebenden Menschen nachhaltig und reduzieren den Holzverbrauch.
Vorteile für die lokale Bevölkerung: Energie sparen und gesünder leben
Mit den neuen, raucharmen Kochstellen kochen die Adivasi-Frauen im Distrikt Visakhapatnam schneller und haben wieder mehr Zeit für sich. Es wird weniger Brennholz verbraucht, die Familien sind keinem gesundheitsschädlichen Qualm ausgesetzt und zusätzlich reduzieren sich die Abholzung und der Ausstoß von Treibhausgasen. Die Kochstellen benötigen 25% weniger Holz. Von 2019 bis 2022 wurden 25,091 tCO2e eingespart.
Schaffung von Arbeitsplätzen
Die Kochstellen werden durch die lokale Bevölkerung in Visakhapatam eigenständig und mittels lokal verfügbarer Materialien gebaut. Dadurch können die Herde in Eigenleistung erstellt werden. Dies trägt zur Akzeptanz und dadurch zur konsequenten Nutzung der Herde bei. Die Adivasi-Frauen werden nicht nur in den Bau und die Wartung der Kochstellen involviert, sie können auch an Schulungen teilnehmen und so später selbst Workshops zur Konstruktion und Reparatur anbieten.
Im Gold Standard Register können Sie die stillgelegten Zertifikate transparent einsehen und erhalten einen Überblick über die Klima- und Entwicklungswirkungen des zertifizierten Projekts: https://registry.goldstandard.org/projects/details/409
Siddharth Dsouza von LAYA über die Zusammenarbeit mit der Adivasi-Gemeinschaft
"Der Grund, warum wir zusammenarbeiten, liegt hauptsächlich darin, dass sie am anfälligsten für den Klimawandel sind, insbesondere durch die Abhängigkeit von Niederschlägen, die sich auf ihre Landwirtschaft und somit auch auf ihre Ernährung direkt auswirkt. Wir arbeiten auch mit ihnen zusammen, um das Leben von Frauen zu verbessern."
- Siddharth Dsouza, LAYA
Projektland
Distrikt Visakhapatam, Bundesstaat Andhra Pradesh, Indien
Projektart
Energieeffizienz
Beitrag zu den SDG
Unser Partner
Die Partnerorganisation LAYA versteht sich als Ressourcenzentrum für Adivasis. Das ist die Selbstbezeichnung der indigenen Bevölkerung im Gebiet des heutigen Indien. LAYA unterstützt die Adivasis in verschiedenen Lebensbereichen, so auch hinsichtlich des Managements natürlicher Ressourcen und hinsichtlich der Verbesserung der Lebensumstände. Mehr Informationen unter